Коллапс Украины – дело времени
Rostislaw Ischtschenko 30.07.2015 Übersetzt aus dem russischen: Thomas
Washington bewahrt das Kiewer Regime vor dem endgültigen Zerfall
Der russisch-ukrainische Konflikt dauert an, während beide Länder unter ernsten politischen und Wirtschaftsproblemen leiden. Während Russland unter den ausländischen Sanktionen leidet, ist die Situation in der Ukraine weiter wegen des andauernden Krieges im Osten des Landes erschwert. Es ist offensichtlich, dass die GUS-Staaten an der Regelung dieses Konfliktes teilnehmen wollen, was bisher aber keine wesentlichen Ergebnisse gebracht hat.
Davon, wie sich zur Zeit die Wirtschaft der Ukraine entwickelt und was sich ab Datum der Machtübernahme durch Pjotr Poroschenko geändert hat, erzählt im Interview mit dem Korrespondenten des Zentrums für geschäftliche Informationen Kapital.kz der Kommentator von „Russland heute“, Rostislaw Ischtschenko.
– Rostislaw Wladimirowitsch, was geschieht aktuell in der Wirtschaft der Ukraine? Was hat sich ab Datum der Machtübernahme durch die neue Mannschaft geändert?
Die Wirtschaft der Ukraine erlebt gerade eine Periode der Liquidation. Wobei sich die Sache dem Ende nähert. Nach offiziellen Angaben ist das BSP mehr als 10 % in den anderthalb Jahre der Arbeit der jetzigen Regierung gefallen. In Wirklichkeit handelt es sich um Dutzende von Prozenten, wobei es erst begonnen hat mit der Zerstörung grundlegender Zweige, die das Budget ausfüllen und einen großen Teil des Devisenerlöses generieren. Es handelt sich um die Metallurgie, den Maschinenbau, die chemische Industrie, die Erdölverarbeitung. Die Unternehmen der genannten Zweige sind tatsächlich getötet. Weiter entwickeln sich die Ereignisse nach einer bestimmten Abfolge. Sie haben Häfen, Eisenbahnen und Chausseen, aber wenn Sie nichts erzeugen, dann haben Sie auch nichts zu exportieren, man hat nichts zu handeln und folglich beginnt auch der Transport zu stagnieren. Das kleine und mittlere Business ist hauptsächlich in der Sphäre der Dienstleistung angesiedelt, aber wenn keiner beschäftigt ist, dann gibt es auch nichts sicherzustellen, dann wird auch das geschlossen. Die Menschen bekommen keinen Lohn mehr, es fehlt die zahlungsfähige Nachfrage, es werden die Restaurants, die Geschäfte, die Vergnügungseinrichtungen geschlossen, es werden keine Autos verkauft und sie hören damit auf, welche heranzuschaffen, und die Händlernetze werden geschlossen, es werden die Wohnungen und die Häuser nicht verkauft und dann werden keine neuen mehr gebaut und die Baugesellschaften werden geschlossen oder werden zerstört usw…. Selbständig kann man diesen Prozess nicht mehr anhalten und man kann ihn auch nicht in seiner Richtung umkehren. Damit befindet sich die Ukraine am Rande einer sozialen Katastrophe, einer Geisteskatastrophe. Es ist offensichtlich, dass man so eine Katastrophe eine Zeitlang hinhalten kann, aber bei den existierenden Realien ist ihr Zustandekommen in einem überschaubaren Zeitraum unvermeidlich.
– Vor kurzem haben Sie darüber gesprochen, dass es bei der geltenden Machtkonstellation keine Perspektiven für die ukrainische Wirtschaft gibt. Warum denken Sie so? Bedeutet das, dass im Land die Notwendigkeit des Wechsels der Macht herangereift ist?
Die Menschen, die heute an der Macht sind, sind nicht gekommen, um zu arbeiten, sie sind gekommen, um zu stehlen. Dadurch unterschieden sie sich zwar nur wenig von allen vorhergehenden Behörden, aber einige Unterschiede gibt es doch. Zum Beispiel, bei Kutschma existierte noch das riesige sowjetische Erbe (das heißt, da gab es richtig was zu stehlen). Bei Janukowytsch erkannte seine Mannschaft der Geschäftsleute aus der Partei der Regionen ganz schnell, dass man um aus dem Budget stehlen zu können, es notwendigerweise auch füllen muß. Deshalb bemühten sie sich, dem Business, wenn auch mit riesigen Schwierigkeiten, zu ermöglichen, arbeiten zu können. Sie meinten, dass die Maschinenpistole in den Händen eine überholende wirtschaftliche Entwicklung automatisch gewährleistet. Sie gehen davon aus, und das denken sie ganz aufrichtig, dass der Westen sie für ihren Höhlenrussenhass gefälligst auch in volle Pension nehmen sollte und, sowohl bei der Arbeit in der Wirtschaft, als auch bei ihren persönlichen Anfragen, gewährleisten sollte. Das Problem besteht darin, dass der Westen es so nicht hält, deshalb ist die jetzige Macht tatsächlich nur eine Liquidationskommission des Staates Ukraine. Und sonst ist die Tatsache, dass die Ukraine bis jetzt existiert, nur eine Grimasse der Geopolitik, denn auf ihrem Territorium haben Russland und die USA übereinstimmende Interessen, so dass Washington das Kiewer Regime vor dem endgültigen Zerfall bewahrt. Aber, erstens haben die Zeiten und die staatlichen Interessen die Neigung, sich zu ändern. Und zweitens können sogar die USA die Ukraine nicht mehr lange halten. Ihre Strategie besteht darin, den Zerfall zu verzögern, aber nicht, ihn zu beenden. Und so ist folgerichtig der Kollaps des Staates – nur eine Sache der Zeit.
– Was denken Sie, ob es der Ukraine gelingen wird, eine Restrukturierung der staatlichen Verschuldung zu vereinbaren? Ob der Internationale Währungsfonds fortsetzen wird, die Ukraine weiter zu unterstützen. Und wenn es zu dieser Lösung kommt, dann doch wohl nur wegen der Beziehungen seitens der USA zu diesem Institut?
Unabhängig von der Entscheidung über die Restrukturierung der Schuld des Internationalen Währungsfonds wird die Bereitstellung des Geldes für die Ukraine eben solange fortgesetzt, wie es für die USA notwendig sein wird.
– Ob überhaupt eine Zahlungsunfähigkeit in der Ukraine möglich ist?
Der Default ist unvermeidlich. Die Ukraine hat keine innere Ressourcen mehr – weder für den Schuldendienst, noch für die einfache Finanzierung der Funktionen des Staates. Solange die von außen kommende Finanzierung weiter fließt, die von den globalen Interessen der Politik der USA bestimmt ist, kann die Ukraine irgendwie von der Hand in den Mund leben. Aber im Endeffekt ist der Default dennoch unvermeidlich.
– Wie entwickelt sich gegenwärtig der Bankensektor der Ukraine? Welche Haupttendenzen können beobachtet werden? Wie entwickeln sich die ausländischen Banken, einschließlich der russischen?
In einem Land ohne Wirtschaft kann der Bankensektor nicht normal arbeiten. Der ukrainische Bankensektor ist dem Kollaps nahe, die Banken werden eine nach der anderen zerstört. Die westlichen Banken haben die Ukraine seinerzeit noch im Laufe der 2008-2012 Jahre tatsächlich bereits verlassen. Die russischen Banken arbeiten formell, aber tatsächlich zeigen sie nur Anwesenheit damit nach der Lösung des politischen Teiles der ukrainischen Krise, die Arbeit gemacht werden kann. Ich denke, dass diese Entscheidung politisch gewollt ist.
– Wie bewerten Sie die Außenpolitik Kiews ab Datum des Arbeitsbeginns Pjotr Poroschenkos? Wie gestalten sich die Beziehungen der Ukraine zu den USA und der EU?
Kiew hat keine Außenpolitik. Die Ukraine ist jetzt ein Land mit nicht mal beschränkter, sondern mit den USA vollständig übergebener Souveränität. Deshalb ist die Außenpolitik Poroschenkos ein Fragment der Außenpolitik der USA. Es gibt auch keine Innenpolitik in der Ukraine – gerade der Botschafter der USA, Jeffrey Payette, entscheidet, wer welche Funktion erhält und wer zurückzutreten hat, die ukrainischen Machtorgane können diese Entscheidungen nur erfüllen.
– Und was ist mit den GUS-Staaten?
Da entwickelt sich überhaupt nichts. Wie ich schon gesagt habe: die Ukraine verfügt über keine reale Souveränität, so dass sie keine Beziehungen mit anderen Ländern, einschließlich Kasachstans, selbständig aufbauen kann.
– Wie wahrscheinlich ist für Sie der Austritt der Ukraine aus der GUS?
Schon der Austritt Georgiens aus der GUS hat vorgeführt, dass darin überhaupt kein Sinn liegt. Besonders weil Georgien im Moment des Hinausgehens begann, dafür zu kämpfen, dass alle im Rahmen der GUS geschlossenen Abkommen bestehen bleiben (einfach weil sie vorteilhaft gewirkt haben). Deshalb, wenn die Ukraine ihren Austritt aus der GUS (bislang sind solche Absichten nicht zu beobachten) eben erklären wird, dann wird das ein außerordentlicher medien-politischer Lauf, der aber keine realen Folgen hat. Bezüglich der ukrainischen Wirtschaft habe ich schon geantwortet. Da sie vollständig zerstört ist, kann es ihr auch nicht schlechter gehen. Besser auch nicht.
– Russland – Ukraine – ob unter irgendwelchen Bedingungen Frieden möglich ist?
Unter den gegebenen Umständen (solange in Kiew das jetzige Regime sitzt) ist Frieden unmöglich. Die Kiewer Macht sieht den Sinn ihrer Existenz im Krieg gegen Russland. Da Russland auf den Krieg nicht eingeht, kämpft Kiew in der eigenen Einbildung, zerstört dabei (einstweilen reichen sie nicht bis Russland hinein) die eigene Bevölkerung.
– Die Ernennung zum Gouverneur in Odessa des Michail Saakaschwili. Was wird das dem Land geben?
Saakaschwili ist auch als 100 % – Marionette der USA bekannt. Er wird vollständig von den Amerikanern verwaltet. Da zur Zeit seiner Ernennung die Aggression gegen Pridnestrowje vorbereitet wurde, haben sie ihn nach Odessa gesandt. Vor ihm war dort Igor Paliza Gouverneur, der nach der Gruppe „Priwat“ Igor Kolomojskis ausgerichtet ist. Da Kolomojski an der störungsfreien Arbeit des Odessaer Hafens interessiert war, über den er die Bergbau – Produktion exportierte, bemühte sich Paliza, den Konflikt an der Grenze nicht zuzulassen. Saakaschwili dagegen hat sofort begonnen, den Konflikt anzufachen. In Wahrheit misslang es diesmal den USA, den Angriff Moldaviens und der Ukraine auf Pridnestrowje zu organisieren. Aber solange Saakaschwili in Odessa ist, ist das nur aufgeschoben und nicht aufgehobenen.
– Pjotr Poroschenko hat vor einiger Zeit angeboten, das Gesetz gegen die Oligarchenmacht einzuführen.
Eine Besonderheit der ukrainischen Gesetzgebung besteht darin, dass niemand jemals plante, sie zu erfüllen. Deshalb kann man beliebige Gesetze annehmen, oder die Verfassung ändern. Davon wird niemandem kalt und auch nicht heiß. In der Ukraine gilt das Recht des Stärkeren. Deshalb kann der Oligarch Poroschenko (er wird bald der einzige im Land sein und ausschließlich Kolomojskis, der in Genf lebt) ein Gesetz über die Deoligarchisierung einreichen und sieht darin nichts komisches. Das ist das reine Wasser des Populismus. Das Gesetz „wird“ dann irgendwo im Inneren des Parlaments aller Wahrscheinlichkeit nach „verlorengehen“. Obwohl sich die Umstände so ändern könnten, dass es irgendeine politische Kraft übernehmen könnte, das Gesetz zu fördern. Aber nach normalem Gang wird es in der Ukraine nichts ändern.
– Wir sollten noch über die globalen Tendenzen reden. Sind Russland und China, nach Ihrer Meinung, fähig, die neuen starken Spieler auf der weltweiten Arena zu werden oder sind sie es schon geworden? Wie positionieren sich dazu die USA und die EU?
Die Gipfel der SOZ und von BRICS, sowie der informelle Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsunion in Ufa haben vorgeführt, dass Russland und China schon, mit den Verbündeten (einschließlich mit Kasachstan), selbständige starke Spieler sind und damit müssen alle, einschließlich die USA und die EU, rechnen. Und was sie in diesem Zusammenhang denken – ist wenig interessant, da sie sowieso nichts machen können. Es ist eine objektive Realität. Der Westen hat die globale Führung verloren und ist abgelöst worden durch die neue euroasiatische Zivilisation.
– Könnten Sie noch die Bildung des Euroasiatischen Wirtschaftsbündnisses bewerten?
Es ist einer der wichtigsten Ecksteine im Fundament des Gebäudes des neuen weltweiten Systems, dass vor unser aller Augen entsteht.
Invictus maneo!
Voicedonbass:
Die Einleitung, der sie gefolgt sind bis hier hin… Fazit: Jeder “Stammtisch“ ist nach dem Lesen des Interviews in der Lage, den IWF-Die EU – Schäuble und alle anderen“Möchtegerne-Vasallen, die Steuergelder für die USA.Interessen in der Ukraine “verbraten, “an die Wand“ zu argumentieren…
Stimmts, ? ist doch einfach nur logisch. Oder? Keine 200 Milliarden – keine 500 Milliarden retten die Ukraine unter derzeitigen Machtverhältnissen. Aber, was erzähle ich – Sie wissen es eh schon lange…